2 Leben, 2 Welten

Endlich ist Tamira 14 und darf mal wieder in die Stadt! Ihre besten Freunde, Ben und Tara, schenken ihr einen Gutschein über 100€. Ohne auf die Widersprüche ihrer Eltern zu warten, zieht Tamira sofort los in die Stadt. Sie durchstöbert mit ihren Freunden viele Läden, bis sie sich entscheidet einen goldenen, kleinen Spiegel zu kaufen, von dem sie zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, dass er ihr Leben völlig verändern wird...

Leises Pfotentrappeln hallte durch die leeren, dunklen Gassen der Stadt. Aufmerksame Augen blitzen in der Nacht und man hörte leises Flüstern. „Wie sollen wir sie dazu bringen, zu uns zu kommen?“ Eine kleine blaugraue Katze hatte sich nach vielen Herzschlägen endlich getraut zu fragen. Das größere Tier schaute auf sie herab und öffnete sein riesiges Maul zu einer Antwort: „Sie wird den Spiegel kaufen, dafür sorgen wir schon, und eine von euch, muss sie dazu bringen dort durch zu gehen. Tilly, du wirst dafür sorgen, dass das Mädchen die kleine Katze entgegen nimmt. Sally, du wirst die kleine Katze sein, du bist unsere Kleinste hier. Ich werde dafür sorgen dass sie den Spiegel kauft. Und du Sally wirst dafür sorgen, dass sie durch den Spiegel geht.“ Nachdem alle anwesenden Tiere nickten, stellte sich das große Tier auf. In dem Schein einer Laterne, sah man, dass es ein Hund war. Weißer Nebel umgab ihn und nach einigen Sekunden, war er vollkommens verschwunden um nur nach noch wenigeren Sekunden in der Gestalt einer Frau wieder aufzutauchen. Die Frau zwinkerte den 2 Katzen zu und verschwand in einem Geschäft.

Die beiden Katzen sahen einander an und liefen los. Sie würden zu einem ganz bestimmten Mädchen gehen. Zuerst müssten sie dafür Sorgen, dass der Onkel des Mädchens nicht kommt, damit Tilly in der Gestalt von ihm die Katze bringen kann....

Tamira lag auf ihrem Bett. Die Sonne strahlte durch das Fenster und doch regnete es. Sie starrte an die Decke. Sie war weiß und sauber. Unglaublich sauber! Warum war diese Decke so sauber? Tamira schüttelte den Kopf. Sie verstand nicht, warum zu Geburtstagen immer so ein riesen Aufwand gemacht wurde. Mit Geschenken, Partys und so. Man hat doch nur ein weiteres Jahr hinter sich und merkt wie man langsam immer älter wird. Bis man so ein alter Knacker ist! Tamira beschloss einfach mal aufzustehen und zu versuchen, unbemerkt aus dem Haus zu kommen. Sie schmiss ihre Schlafsachen auf ihr nichtgemachtes Bett und zog sich schnell an. Wie immer. T – shirt, Jeans, Jacke. Das wars auch schon. Schnell und leise huschte sie in ihr Bad und machte sich die Haare zurecht. Sie hatte es geschafft! Eine peferekte Frisur. Endlich! Schnell lief zu ihrer Zimmertür und öffnete diese vorsichtig, damit niemand sie bemerkte. Sie huschte die alte Treppe herunter und war froh, dass sie das sehr leise getan hatte. Doch als sie an der Küche vorbei schlich, kamen ihre Eltern „Happy Birthday“ schreiend zu ihr gerannt. Sie umarmten und küssten sie und natürlich überhäuften sie sie mit Geschenken. Wie jedes Jahr. Tamira war genervt, unterdrückte dies jedoch und schaute ihre Eltern versucht freundlich an. Diese schienen nichts zu merken und meinten. „Pass auf, gleich kommen alle anderen. Du solltest deine Geschenke schnell auspacken, sonst hast du dafür keine Zeit mehr!“ 'Was sehr schön wäre', dachte Tamira, sagte es jedoch nicht. Gelangweilt packte sie die Geschenke aus. Ein Buch, noch ein Buch, eine CD, ein Buch, ein Film, ein Buch... warum bekam sie nur Bücher? Nachdem sie ihre x Bücher ausgepackt hatte, klingelte es auch schon an der Tür. Ihre Großmutter und ihr Großvater kamen mit ihrer kleinen Tante, die gerade mal 2 Jahre alt war, durch die Tür gestürmt und umarmten sie heftig. „Hallooo...“, murmelte Tamira entsetzt, dass sie ihre Tante sehen musste. Dann musste auch noch ihr Onkel kommen. Okay, der war ja gar nicht so schlimm. Aber trotzdem. Nur wenige Minuten später, als ihre Großeltern und ihre Tante im Wohnzimmer saßen und quatschten, klingelte es erneut an der Tür. Ihr Onkel war also auch schon eingetroffen. 'Na das wird ein langer Tag...' Tamira öffnete die Tür und entdeckte ihren, vor Freude strahlenden, Onkel in der Tür stehen. Er hielt eine Kiste in der Hand und meinte kurz. „Tut mir leid, ich kann dich jetzt nicht begrüßen, dein Geschenk ist im Weg!“ Rasch gab er es ihr und überredete sie es schnell auszupacken. Sie tat es und nahm eine kleine, zierliche, blaugraue Kätzin in ihre Hände. „Ohhhh, die ist ja supersüß, dankeschön!“ Tamira kuschelte die kleine Katze und liebkoste sie andauernd. Als es nach 2 Stunden ein drittes Mal an der Tür klingelte und sie wusste, dass es Ben und Tara waren, brachte sie die Katze schnell nach oben, in ihr Zimmer und eilte zur Tür. Sie öffnete diese und ihr standen Ben und Tara gegenüber. „Happy Birthday!“, riefen die beiden und Tara drückte ihr einen Umschlag in die Hand. Tamira öffnete diesen und überflog die Zeilen, die auf jeden Fall von Tara geschrieben wurden, kurz. „Ein Stadtgutschein! Oh danke danke danke! Ihr kennt mich echt gut!“ Tamira hackte sich bei ihren Freunden unter und rief zu ihrer Mutter: „Wir gehen in die Stadt Mum! Ich bin um 19:00Uhr wieder da!“ Ohne auf eine Antwort zu warten, lief Tamira mit ihren Freunden los...