Traum o:
Schule aus > Fabi, Julian, Leo und ich stehen am Bahnhof in Vilbel
Der Frankfurter Zug fährt ab und wir sehen schon unseren Zug diesem entgegen kommen
Unser Zug fährt rasend auf einem Abstellgleis vorbei, bleibt dann aber stehen, fährt zurück und lässt uns herein
Wir steigen ein. Plötzlich sind nur noch Fabi und ich zusammen. Doch Fabi springt irgendwie aus dem Zug heraus, als wäre dort ein offenes Fenster. Der Zug ist schon rasend schnell.
Also bin ich alleine. Ich strecke den Kopf aus dem „Fenster“ aus dem Fabi herausgesprungen ist heraus.
Ich sehe nur irgendwelche Haltestellen an mir vorbei stürmen und entdecke plötzlich einen Stopp-Knopf. Also drücke ich darauf und der Zug kommt schlitternd zum Stehen.
Ich sehe einen Bahnhof, der dem in Gronau ähnelt.
Ich steige aus, sehe Julian und Leo wieder und bemerke, dass ich mich in Heiterstadt befinde. So im Nachhinein weiß ich nicht mal, ob es diesen Ort gibt.
Das Wetter ist schön hier und die Sonne scheint. Und nachdem Julian, Leo und ich uns zur Genüge umsahen, bemerke ich, dass wir plötzlich vollkommen andere Sachen anhaben. Leo hat ein T-Shirt und eine kurze Hose an, Julian ein T-Shirt und eine lange Hose. Ich habe mittlerweile ein rotes, kurzes und weites Kleid an. Dazu goldfarbene Sandalen. Jetzt bin ich offiziell verwirrt.
Ich laufe mit den Jungs hier herum, versuche herauszufinden, wo genau wir überhaupt sind. Leo kommt die rettende Idee. „Ich kann mit meinem Handy googlen, wo wir sind.“ Doch sein Handy funktioniert überhaupt nicht mehr. Julians auch nicht. Also versuche ich – eine meiner Meinung nach bessere Idee – bei mir zu Hause anzurufen. Ich hole mein Handy heraus und habe plötzlich ein Entsperrungsmuster. Das ist neu. Irgendwie gelange ich nun dazu, dass ich meinen PIN-Code eingeben muss. Er fällt mir nicht ein. Doch zuletzt schaffe ich es und entsperre mein Handy. Nun versuche ich meinen Vater anzurufen, doch ich kann nirgends eine Nummer wählen. Schon bei der Vorwahl kommen Dinge heraus, die nicht stimmen. Also geben wir es auf. „Fuck.“, ist dazu meine professionelle Reaktion.
Wir gehen weiter über den Bahnhof. Mittlerweile stinkt es hier nach Zigaretten. Die mochte ich nicht. Julian und Leo auch nicht. Wir treffen auf einen, den wir kennen. Er war auf unserer Schule, als wir in die fünfte Klasse kamen. Ich glaube er hieß Marcello... Jedenfalls lacht er ziemlich dreckig – was meiner Meinung nach eher scheiße klingt – und dreht sich zu uns um. Ich kann nicht schnell genug gucken, da steht er hinter mir und 'kuschelt' mich an. Man dürfte ja verstehen was ich damit meine... Ich beiße ihm in den Unterarm, worauf er mich loslässt und herum schwingt. „Lass das Marcello.“, meine ich und er lacht wieder. Schließlich falle ich und Marcello ist weg. Strange.
Ich beschließe, dass ich mit den Jungs weg vom Bahnhof gehe. Schon bald sind wir im Stadtinneren, obwohl es nicht so wie eine Stadt aussieht. Und das merkwürdigste ist, dass der Aufbau dieses Stadtkerns genauso aussieht, wie die Kreuzung in Nieder-Erlenbach, an der wir immer mit unserem Bus ankommen. Nur ist die hier viel heller und in Sand- und Pastelltönen.
Wir gehen in einen Laden, nett sieht er aus. Dort steht Fabi. Sie scheint absolut verwirrt – also fühlt sie sich wie ich. Und sie trägt ebenfalls ein anderes Outfit. Jedoch sieht sie mehr nach Business aus. Sie trägt einen schwarzen Rock, eine weiße Bluse und schwarze Schuhe mit Absatz. Trotzdem fallen Fabi und ich uns in die Arme. Die Jungs sind verschwunden, ich sehe sie draußen.
Fabi und ich bekommen von der Ladenverkäuferin so ein komisches Eis, oder einen Joghurt, und das in einer hübschen Schale mit sehr außergewöhnlichen Löffeln. Ich bemerke, dass der Laden ein Osu-Laden ist.
Wir setzen uns mit den Jungs zusammen, bei denen komischerweise auch Elias ist. Ich mag ihn nicht und er mag mich nicht. Aber er ist da und die Umstände erfordern sozial engagierte Handlungen.
Wir besprechen verschiedene Dinge. Wie kriegen wir einen normal fahrenden Zug. Elias hat uns nämlich berichtet, dass alle Züge so komisch fahren würden und der Bahnhof deshalb so voll ist.
Marcello und seine Freunde laufen in eine Seitengasse. Als ich ihn sehe wird mir kalt.
Fabi und ich gehen nochmal in den Osu-Laden um unsere sonderlichen Löffel wegzubringen. Die Frau bedankt sich und fordert fünf Euro, weil ich eine Brille trage. Ich gebe ihr das Geld und Fabi sieht plötzlich zwei Mädchen aus unserer Parallelklasse. Felicia und Helen. Noch nie war ich so froh wie jetzt sie zu sehen.
Wir gehen zu Felicia und Helen, umarmen die beiden und fragen sie nach Rat. Sie wüssten nicht wie sie hier her gekommen wären, waren aber schon öfter hier gewesen. Sie kämen wieder zurück. Okay. „Und wie?“, kommt Fabis Frage nach einem intellektuellen „Hä?“ meinerseits.
Sie zucken die Schultern, worauf die Frau aus dem Osu-Geschäft hinter uns erscheint und meint. „Mit unserem Schnipfu finden wir überall hin.“ Ich starre sie an. „Ein was?“ Sie ist verwirrt, als wäre ein Schnipfu das aller verständlichste auf der Welt. „Ein Schnipfu. So nennen wir unseren rechten Zeigefinger. Er zeigt dir den Weg, denn er weiß, wo du hin musst.“ Jetzt habe ich glaub ich Angst. Ich nicke und bringe ein gedehntes „Aha.“ hervor.
Felicia und Helen sind weg, dafür sehen wir Elias, Julian und Leo und rennen auf sie zu. Sie haben anscheinend einen Plan entwickelt, wie wir hier weg kommen. Gut, mir wir dieser Ort immer ungeheurer. Die Jungs erläutern uns ihren Plan. Sie haben vor, dem Fahrkartenkontrolleur oder so (keine Ahnung wie sie ihn nannten) seine Sachen zu klauen. Also Anzug und Koffer (whus? Die tragen das doch gar nicht. Aber ich hab ihn gesehen, dieser trug einen. Owo) und einiges anderes. Sie meinen, wir sollen einfach in den nächsten Zug gehen, sie würden dann bei uns sein.
Fabi und ich stimmen zu und warten am Bahnhof auf den nächsten Zug. Als wir einsteigen bekommen wir komische Blicke zugeworfen. Das ist uns egal.
Ich bin heilfroh gewesen in einem Zug zu stehen, wo kein Loch zum heraus springen war. Und als ich Elias und Julian sah, war ich richtig glücklich. Ich setzte mich neben Julian, Fabi neben Elias, damit er sich ein wenig wie einer von uns fühlte. Julian erklärt mir, er habe sein Handy irgendwo liegen lassen, da es sowieso nicht funktioniert. Es war ein iPhone 3.
Ein kalter Schauer überläuft mich, als mir auffällt, dass Leo nicht bei uns ist. Hoffentlich ist er nicht in Heiterstadt. Aber da sehe ich ihn. Er träg den Anzug des Fahrkartenkontrolleurs, der ihm auch noch passt – stimmt, der Fahrkartenkontrolleur war nur sehr klein (so klein wie Leo). Und was tut Leo, wenn er einen Anzug mit Krawatte trägt? Natürlich: Er macht seinen Lieblings-Barney-Move und rückt mit diesem Blick an seiner Krawatte herum. Den Koffer des Kontrolleurs in der linken Hand, setzt er sich zu mir. Und wir fünf kuscheln. Wir wir eben immer kuscheln. Also ganz normal.
Schließlich hält der Zug in Oberdorfelden und ich steige aus, verabschiede mich von allen. Ich laufe nach Hause, denke mir schon, wie ich das bloß meinen Eltern erkläre..
Und wache auf.