Das bisher namenlose Buch..

Amylia lebt in einer zweigeteilten Welt. Im Norden wohnen die Scarmunen: böse, untote Wesen. Im Süden, wo sie lebt, leben die Feen: Menschenartige Wesen ohne (!) Flügel. Sie haben ein gutes Herz und verteidigen sich mit Waffen. Diese Welt steht kurz vor einem Krieg und alle Feen machen sich daran, mit ihren waffen zu trainieren um am Leben zu bleiben. Bei einem Unfall schieß Amy's beste Freundin Jazz ihr in den Kopf, wodurch Amylia fast stirbt. Doch ihre Wunden heilen schneller als erwartet und Amy bekommt endlich die Erinnerungen an ihre Vergangenheit zurück. Sie findet heraus, dass sie die Schwester von Edward, dem Anführer der Scarmunen, ist. Und sie entdeckt die traurige Geschichte, wie sie in den Süden kam. Edward brachte ihre Eltern um, um Anführer zu werden. Als Amylia das herausfand, löschte er ihr Gedächtnis, färbte ihre Haare und brachte sie in den Süden. Amylia, deren Name eigentlich Lexie ist, färbt sich ihre Haare wieder blond und macht sich zusammen mit Jazz und zwei weiteren Mädchen, Bailey und Eleina, auf die lange gefährliche Reise in den Norden, um Rache an Edward zu üben und die Feen zu schützen. Auf dem Weg dorthin muss Lexie feststellen, dass von nun an nichts mehr so sein wird, wie es war und sie niemandem mehr trauen kann..

Der Geruch von Desinfektionsmittel stieg mir in die Nase, als ich meine Augen öffnete. Vier Köpfe drängelten sich um mich herum und begutachteten mich skeptisch. Einer dieser Köpfe kam mit bekannt vor. Es war Jazz. Mit Tränen in den Augen flüsterte sie etwas unverständliches. Ein anderer Kopf hob ein Stetoskop hoch und drückte es gegen meine Lunge. Ich wollte ihm gerade versichern, dass es mir gut ging, da durchzucke ein stechender Schmerz meinen Körper. 'Alle weg!', hörte ich jemanden rufen, dann wurde alles schwarz.

Als die Dunkelheit sich gelichtet hatte, fand ich mich in einer leeren Gegend wieder. Der raue Stein unter meinen Füßen war kalt. Plötzlich ließ mich ein schriller Schrei zusammen zucken. Die Fackeln an den Mauen flackerten heftig. Ich hörte Schritte, sie kamen näher. Aus Angst versteckte ich mich hinter einer Steinstatue. Ein Schatten war zu sehen. Er blieb stehen.Heftiges Gebrüll ging los. Vorwurfsvolles Flüstern bahnte sich seinen Weg durch den Raum bis zu mir. Alles kam mir bekannt vor, zu bekannt. Da erkannte ich etwas. Es war verschwommen, dennoch fühlte es sich an, als wäre es glasklar. Blonde Haare wirbelten umher, ein schwarz verheultes Gesicht verbarg sich darunter. 'Wie konntest du nur?', rief das Mädchen und fiel auf die Knie. Ihr Gesicht hatte sie nun in den Händen vergraben. 'Es musste sein. Es ist alles nur zu unserem Wohl!', jetzt erkannte ich auch einen jungen Mann. Er blickte traurig auf sie herunter. Dann bückte er sich auf ihre Augenhöhe herab und strich ihr das Haar aus dem Gesicht. Mit ihren großen Augen sah sie ihn an. Der Mann holte etwas aus seiner Jackentasche hervor. 'Es ist alles nur zu unserem Wohl', wiederholte er. Plötzlich stieß er ihr etwas in den Hals. Es ging zu schnell, sie konnte sich nicht wehren.Vorsichtig ließ er sie zu Boden sinken. Von meinem Schock überwunden war ich fast aus meinem Versteck gerannt. Zwei Männer kamen vorbei, sie hatten Helme auf und Gewehre dabei. 'Ich will, dass ihr ihre Haare braun färbt und sie in den Süden bringt. Sie darf sich an Nichts erinnern!'. Die Männer nickten und hoben das Mädchen vom Boden auf. Langsam trugen sie sie in meine Richtung. Um mich nicht zu verraten, hielt ich mir den Mund zu. Was war hier gerade passiert? Ich starrte immernoch auf die Wachen. Sie kamen näher und näher. Und als ich das Gesicht der Blondiene erkennen konnte, hielt mich nichts mehr zurück. Hals über Kopf rannte ich zu ihr und sah ihr in das verschwommene Gesicht. Das Blonde Mädchen war ich.

Ein weiterer Schmerz durchfuhr meinen Köper als ich entsezt die Augen aufriss. Jazz war mit Tränen überströmt und strecke mir ihren Kopf entgegen. Sie stieß eine der Krankenschwestern zur Seite und fiel mir um den Hals. 'Es tut mir so Leid!', wimmerte sie.