That must be love.Lange Schatten, welche von dem silbernen Licht des Mondes getränkt wurden, fielen auf den nackten Erdboden. Der Wind brachte die Blätter an den Ästen und Zweigen der Bäume zum Rascheln. Es war beinahe eine berauschende Stille eingekehrt, als ein Knacken im Unterholz die Anwesenheit eines Lebewesens verriet. Die junge Katze setzte bedacht Pfote vor Pfote, nahm die Geräusche ihrer Umgebung wahr. Ihr schönes, hellgrau und weiß geschecktes Fell schimmerte anmutig. Sie öffnete das Maul, um einige Gerüche aufzufangen, und entdeckte einen, der ihr vertrauter war als alles andere. Ihr Pelz kribbelte vor Freude auf das Treffen mit ihrem heimlichen Geliebten. »Birkenstreif!«, rief sie. Ihre Stimme drang durch das dichte Dornengestrüpp, durch welches sich ihr Gefährte gekämpft hatte. Sie traten aus ihren Verstecken, verlegen, und gleichzeitig erleichtert, sich zu sehen. »Regenwolke.«, flüsterte er. Die Nachtluft verschluckte den Klang des Wortes, welches ausgesprochen worden war. »Meine Gedanken, wie werden deiner unbeschreiblichen Schönheit nicht gerecht.«, murmelte er, blickte Regenwolke verliebt an. »Nun wird uns nichts mehr trennen.«, schworen sie wie aus einem Munde. Auf einander zu kommend, ringelten sie ihre Schweife umeinander und gruben ihre Schnauzen tief in das Fell des anderen. »Ich liebe dich.«, gestand Regenwolke, sah Birkenstreif in die Augen. »Ich liebe dich auch.« Ein sternenklarer Nachthimmel bot sich ihnen, und während sie die abertausenden Lichtfunken beobachteten, schloss Regenwolke ihre Augen. Sie fühlte sich geborgen, sicher. Während Birkenstreif zum SternenClan hinaufsah, ihn bat, diese Beziehung zu akzeptieren, schlich sich der Kater durch das Unterholz. Es würde ihm gelingen, unbemerkt an die beiden Verliebten heranzukommen, dessen war er sich sicher. Er traut aus dem Gebüsch hervor, kam immer näher, bis er direkt hinter Birkenstreif stehen blieb. Mit einem Hieb seiner kräftigen Pfote schlug er mit einem Mal Regenwolke beiseite und fuhr ihrem Gefährten mit den Krallen über den Rücken. Birkenstreif wirbelte herum und versuchte, seinem Gegner den Bauch zu zerkratzen, doch dieser trat mit den Hinterpfoten nach ihm aus. Dabei gelang es ihm, eine heftig blutende Wunde an Birkenstreifs Schnauze zu hinterlassen. Wütend fauchend versuchte Birkenstreif, dem Kater ebenfalls mit den Krallen über das Gesicht zu fahren, doch Blut versperrte ihm die Sicht. Sein Gegner drückte ihn zu Boden und tötete ihn mit einem Biss. Das Letzte, was Birkenstreif sah, war die Identität des Katers, während er murmelte: »Mörder.«
Regenwolke kam langsam wieder zu sich. Sie entdeckte den schlaffen, leblosen Körper ihres Gefährten, welcher mitten auf der Lichtung lag. »Oh, Birkenstreif!«, rief sie, der Kummer in ihrer Stimme war nicht zu überhören. »Wie konntest du nur? Nichts hast du mir hinterlassen, womit ich dir in den Tod folgen kann!« Doch sie irrte sich. Direkt neben der Leiche lag eine Beere auf der Erde. Sie besaß verlockendes, rot glänzendes Fruchtfleisch. »Oh, zu gütig! Eine Beere des Todes reichst du mir.« So näherte Regenwolke sich der Beere und verschlang sie so schnell wie möglich. »L ... lass mich mit dir sterben, Birkenstreif.« Dies waren die letzten Worte, welche Regenwolke aussprach. Ihr Herzschlag nahm ein Ende. Sie war tot.
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