~Violett butterfly~

Kapitel1.
Erste Begegnung
Die Umrisse eines Schmetterlings zeichneten sich auf dem Wasser, als sie das kühle Nass mit dem zarten Finger berührte. Der Wind bließ leicht in die Kronen
der Bäume, die den großen See umgaben an dessen Ufer sie kniete. Mit dem Wind erzitterten auch die blauen Haare des Mädchens, und eine Strähne fiel in ihr Gesicht. In einer einzigen, fliesenden Bewegung strich sie die Haare hinters Ohr. In diesem Moment teilte sich das lange Gras vor den Bäumen, und zwei Gestalten traten hervor. Ein Junge, etwa im Alter der Blauhaarigen, und ein kleineres Mädchen im Alter von etwa 13 Jahren. Mit kühlem Blick sah die Knieende am Ufer auf und wandte sich zu den beiden. Mit langsamen Schritten kam sie auf sie zu, und im Dämmerlich konnte man nun ihr Gesicht erkennen. Der Junge nickte ihr zur Begrüßung zu, doch das kleine Mädchen wich erschrocken einen Schritt zurück und starrte entsetzt auf das Gesicht der Älteren. Diese lächelte. Sie war es mittlerweile gewohnt so angestarrt zu werden. "D...dein Auge...", brachte die Jüngere herraus. Ihre Haare waren braun, und ihre grünen Augen funkelten erschrocken, aber auch fasziniert. Die Angesprochne bäugte sich leicht zu ihr runter und sagte mit sanfter Stimme: "Hallo, du musst Teals Schwester sein. Mein Name ist Vilette. Verrätst du mir auch deinen Namen?"
Das Mädchen zögerte erst, doch dann sagte sie leise: "Ich bin Emily."
"Gut. Es tut mir leid das für dich alles so plötzlich kommt, ich werde dir später alles erklären. Ist das in Ordnung", erwiderte Vilette.
Emily sah sie groß an und nickte dann. "D...darf ich ihn anfassen?", fragte sie zögernd. Vilette sah sie verwundert an, doch dann verstand sie und nickte mit einem Schmunzeln. Zögerlich hob Hope den Finger und berührte Vilettes Auge-oder eher die Stelle an der es sein sollte. Anstatt eines weiteren, lila-blauem Auge war dort ein Schmetterling. Seine Flügel schimmerten Violett im Licht des Mondes, der über dem See hing. Immer wenn Vilette mit ihrem einen Augen blinzelte, zitterten die Flügel leicht. Sie zuckten leicht als Hope sie berührte. Dann nahm sie ihre Hand wieder weg und sah schüchtern zur Seite. Nun richtete Vilette sich wieder auf und wandt sich dem Jungen zu, der bis jetzt nur selbstvergessen den Mond betrachtet hatte. In dessen Licht schimmerten seine schwarzen Haare, während seine grünen Augen traurig blickten. "Teal? Ist alles in Ordnung?", fragte Vilette. Der junge Man zuckte leicht zusammen, wandt sich zu Vilette und meinte schnell:"Ja, ja es ist alles gut. Gehen wir jetzt?" Vilette sah ihn nachdenklich an. Die Flügel des Schmetterlings wiegten sich leicht im Wind hin und her. "Wieso gefällt dir dieser Ort nicht?", fragte sie plötzlich und sah ihn weiter an, ohne auch nur einmal mit den Wimpern zu zucken. Teal sah sie überrascht an, doch dann wandt er seinen Kopf wieder zur Seite. "Gehen wir jetzt endlich?"
Das Mädchen warf ihm noch einen letzten Blick zu, bevor Emily sie plötzlich aus den Gedanken riss. "Wohin gehen wir denn?", fragte sie. Vilette antwortete mit kühler Stimme: "Wir gehen an einen Ort den du noch nie gesehen hast. An einen Ort, der sehr gefährlich, und doch unser zu Hause ist." Emily sah sie verständnislos an.
"Wir gehen nach Sublimité * . Dort wirst du lernen, in unserer Welt zu überleben."
"I-in eurer Welt? Wieso? Was ist denn hier anders? Teal hat gesagt er geht mit mir an einen Ort an dem es mit gefallen wird.", erzählte Emily sichtlich verwirrt.
Vilette lächelte leicht. "Glaub mir, in Sublimité wird es dir gefallen. Aber nun komm, die Dregona warten schon." Mit diesen Worten ging sie einfach in den Wald, Teal
folgte ihr. "Dregona? Was soll denn das sein? Hey, wartet!", rief Emily verwirrt, und stolperte ihnen hinterher.


( * Sublimitié ist französisch und bedeutet Erharbenheit)